Das Gedanken-Wartehäuschen: Die Konzentrationstreppe – Stufe 5

2. Aug. 2025 | Motivation & Konzentration

In dieser Stufe lernst du das Gedanken-Wartehäuschen kennen – eine einfache Technik, um ablenkende Gedanken kurz zu parken.

Denn oft stehen dem Lernen Fragen und Gedanken im Weg wie:

  • Ob Lukas heute anruft?
  • Ob es heute Abend Pizza gibt?
  • Ich muss Anna unbedingt noch Bescheid sagen, dass ich am Samstag erst später kann.
  • Wo ist eigentlich meine Badehose für das Schwimmtraining? …

Das kennen viele Eltern. Und Kinder auch. Gerade wenn sie sich konzentrieren sollen, tauchen plötzlich ganz viele andere Dinge im Kopf auf:
Was später passiert. Was noch zu tun ist. Was man eigentlich viel lieber machen würde.

Doch was tun mit diesen Gedanken? Wegdrücken funktioniert selten. Und genau hier kommt die Stufe 5 der Konzentrationstreppe ins Spiel: das Gedanken-Wartehäuschen.

Was ist das Gedanken-Wartehäuschen?

Das Gedanken-Wartehäuschen ist ein Ort, im Kopf oder auf dem Papier, an dem störende Gedanken parken dürfen.
Das bedeutet: Der Gedanke wird nicht verurteilt oder weggeschoben, sondern bewusst untergebracht mit dem Versprechen, sie später wieder zu beachten – zu einem Zeitpunkt, den DU bestimmst.

Bau dir dein eigenes Gedanken-Wartehäuschen!

Ein Schüler von mir hatte eine großartige Idee:Ein einfaches Blatt Papier, in der Mitte gefaltet, mit einem kleinen gemalten Häuschen und einer Tür. Dahinter – oder darunter – kann man kleine Notizen legen, z. B.: „Ich will heute noch schwimmen gehen!“

So ist der Gedanke nicht verloren, aber auch nicht mehr im Weg.

📝 Variante: Das Post-it-Häuschen

Besonders alltagstauglich ist die Post-it-Version: Ein Post-it wird zum Häuschen gefaltet – und darunter klebt ein zweites, auf dem der Gedanke steht.

Das Geniale an den Wartehäuschen-Gedanken

Nach dem Lernen kann ein im Wartehäuschen abgelegter Gedanke als kleine Belohnung dienen. So wird aus den Störgedanken sogar ein Motivator.
Das Gehirn weiß: „Wenn ich fertig bin, darf ich mich mit meinem Wunsch beschäftigen.“

Warum das wirkt

Das Wartehäuschen bringt Struktur ins Gedankenchaos, ganz ohne Druck; denn: Gedanken, die sich melden, wollen ernst genommen werden.
Statt sie zu bekämpfen, lernen Kinder hier: Ich kann einen selbstbestimmten Umgang damit finden. Das fördert:

  • Selbstregulation un -kontrolle

  • Selbstwirksamkeit

  • und ein Gefühl von Sicherheit.

Gerade neurodivergente Kinder (z. B. mit ADHS oder Hochsensibilität) profitieren davon, wenn sie wissen, dass ihre Gedanken nicht „falsch“ sind, sondern einen Sinn haben und einen Platz bekommen.

Dein Kind (oder du) möchte(st) es ausprobieren?

Dann braucht es nur:

  • 2 Post-its oder ein gefaltetes Blatt

  • Ein ruhiges Startsignal (z. B. „Ich parke dich!“)

  • Eine Belohnungsidee für danach

✨ Tipp: Lass dein Kind das Häuschen selbst gestalten – je persönlicher, desto wirksamer!

Fazit: Deine Gedanken, Ideen sind gut und wichtig  –  sie dürfen aber nicht stören.

Mit dem Gedanken-Wartehäuschen bietest du deinem Kind (und dir selbst) eine liebevolle, kreative Lösung, um mit innerer Unruhe umzugehen.
Es stärkt nicht nur die Konzentration, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Strategien.

Wie dein Kind sich anschließend vor äußeren Störungen schützt, erfährst du in Stufe 6.

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Die Konzentrationstreppe – was ist das?

Ob bei den Hausaufgaben, in der Schule oder bei Prüfungen – oft hakt es immer wieder an denselben Punkten: Die Konzentration bricht ab, die Motivation sinkt, die Lern-Organisation gerät ins Chaos. Genau diese Themen tauchen in meiner Begleitung von Kindern und Jugendlichen ständig auf – und machen den Schulalltag für viele Familien so anstrengend.

Um hier Orientierung zu geben, habe ich die Konzentrationstreppe entwickelt. Sie zeigt Stufe für Stufe, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit konzentriertes, motiviertes und gut organisiertes Lernen gelingen kann. In dieser Blogreihe begleite ich dich und dein Kind die Treppe hinauf – und gebe dir Impulse, wie ihr jeden einzelnen Schritt gezielt stärken könnt.