Du bist der sichere Ort für dein Kind.

12. Juli 2025 | Ressourcen- & Ich-Stärkung, Selbstregulation bei Stress & Angst

Wenn Kinder sich sicher fühlen, können sie wachsen. Und oft braucht es dafür erstaunlich wenig. Manchmal reicht ein einziger Mensch, bei dem sie spüren: Hier bin ich gehalten, so wie ich bin. Genau dann bist du der sichere Ort für dein Kind: der Mensch, zu dem es kommen kann, wenn alles zu viel wird, wenn Schule, Gefühle oder Alltag überfordern.

Ein Mensch als Ort?

Ganz genau. In der traumapädagogischen Arbeit sprechen wir dafür vom personalen sicheren Ort, einer Beziehung, in der ein Kind spürt: Ich bin nicht allein. Jemand bleibt an meiner Seite, auch wenn es schwierig wird. Dieser „Ort“ ist kein Platz im klassischen Sinne, sondern eine Beziehung. Ein Mensch, bei dem ein Kind spürt: Hier darf ich sein. Hier ist jemand, der mich hält, auch wenn gerade alles zu viel ist.

Damit das gelingt, braucht es keine Perfektion. Aber es braucht etwas anderes: innere und äußere Grenzen.

Grenzen nach innen – für Verbindung statt Druck

Das bedeutet, dass du bei dir bleibst, präsent bist und dein Kind wahrnimmst, ohne es zu überfordern – eine innere Haltung, die Verbindung ermöglicht statt Druck zu erzeugen. Ein Kind fühlt sich bei einem Erwachsenen dann sicher, wenn dieser:

  • versteht statt drängt
    → Das bedeutet: Du nimmst wahr, wie es deinem Kind gerade geht, ohne es zu etwas zu drängen, wozu es (noch) nicht bereit ist. Du erkennst die Grenze an – und bleibst trotzdem da.
  • loslässt statt überredet
    → Du musst dein Kind nicht immer überzeugen. Manchmal reicht es, die Dinge stehen zu lassen und auszuhalten, dass dein Kind einen anderen Weg oder ein anderes Tempo hat.
  • Vertrauen schenkt statt kontrolliert
    → Wenn du deinem Kind zutraust, Lösungen zu finden oder Herausforderungen zu meistern, wächst seine Selbstwirksamkeit. Du bleibst in Beziehung – ohne alles steuern zu müssen.

Grenzen nach außen – für Schutz und Stabilität

Genauso wichtig ist es, dass dieser Mensch das Kind und sein Umfeld schützt, indem er sensibel wahrnimmt, wo äußere Belastungen zu groß werden, achtsam gegensteuert, bevor Druck überhandnimmt, und im Alltag bewusst dafür sorgt, dass Anforderungen nicht ungebremst hineinwirken.

Zum Beispiel, indem er:

  • das Familiensystem vor zu viel Schulstress schützt,
  • Hausaufgabenzeit begrenzt,
  • Gespräche mit Lehrkräften auf Augenhöhe führt und sich dabei für die Perspektive des Kindes stark macht.

Diese Form von Fürsorge gibt Sicherheit – und manchmal sogar Erleichterung.

Du bist dieser sichere Ort für dein Kind

Nicht, weil du perfekt bist.
Sondern, weil du da bist, hinschaust und dein Bestes gibst.
Genau das macht den Unterschied – für dein Kind.

In diesem Beitrag ging es um den sogenannten personalen sicheren Ort. Eine Übersicht über alle sicheren Orte findest du unten, eine detaillierte Einleitung in das Thema in unserem Blogbeitrag Die 5 sicheren Orte.

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Selbatregulation bei Stress, Ängsten, Trauma, Traumapädagogik